30 Juni 2015

Kleines Marmeladen ABC - Konfitüre mit und OHNE Gelierzucker

Herrlich reife Früchtchen und ganz viel Zeit draußen machen den Sommer so perfekt! Marmelade einzukochen ist ein Spaß für die ganze Familie – fast jede Obstsorte eignet sich und man kann sie sich seinem Geschmack entsprechend ganz individuell zusammen stellen. Es ist so leicht, das volle Aroma in Gläschen zu füllen: Pflücken, schnibbeln, kochen und später auf unserem heiß geliebten Brötchen oder Croissant genießen. Zudem passt der Aufstrich auch ganz toll zu Käse, kaltem Aufschnitt, Müsli oder Milchreis. Und nicht zu vergessen hat man süß beschriftet einfach ein ganz tolles Geschenk für liebe Menschen.
Konfitüre MIT Gelierzucker - Gelierzucker enthält neben Zucker Pektin (zum Gelieren) und Zitronensäure als Säuerungsmittel. Der Klassiker ist die Variante 1:1 - und bedeutet, auf ein Teil Früchte kommt ein Teil Zucker, bei einem Kilo Früchte sind das 1kg Zucker. Weniger süß sind die Varianten 2:1 (2 Teile Frucht zu 1 Teil Zucker) oder 3:1 (3 Teile Frucht mit 1 Teil Zucker). Übrigens gilt je höher der Zuckeranteil, desto länger haltbar ist auch die Konfitüre. Ich gebe pro 1 Kilo Früchte noch Saft von 1/2 Zitrone hinzu und bevorzuge die Variante 2:1.

Konfitüre OHNE Gelierzucker – Früchte und Zucker im Verhältnis 1:1. Das bedeutet, dass die Marmelade etwas süßer wird, was durch die Zugabe von frischem Zitronensaft etwas gebrochen werden kann. Zudem muss diese Marmelade weit länger gekocht werden, um den natürlichen Gelierprozess herbei zu führen. Unbedingt die Löffelprobe machen! Pektin lässt die Marmelade etwas fester werden. Es kann im Internet bestellt werden aber wer darauf verzichten möchte, kann wie ich einfach die Schale von 1 Apfel hinzu fügen. Das darin enthaltene natürliche Pektin erzeugt eine schöne Stabilität.

Kalt geschlagene Konfitüre – dafür eignen sich ganz besonders Himbeeren und Johannesbeeren. Die Früchte werden mit Zucker im Verhältnis 1:1 mindestens 10 Minuten (gerne länger) im Mixer auf höchster Stufe aufgeschlagen, bis alles musig und verbunden ist. Man kann auch mit Honig süßen. Riesen Vorteil ist, dass dabei die Vitamine komplett erhalten bleiben. Diese Marmeladen sind allerdings nicht ganz so lange haltbar wie die eingekochten und im Kühlschrank zu lagern. (2-4 Wochen) Man kann dem Verderben vorbeugen, indem man oben auf die Marmelade eine dünne Schicht Alkohol gibt, die dichtet alles schön ab.
1. Zu allererst bereite ich die Gläser vor. Diese mit kochend heißem Wasser ausspülen, auch die Deckel, dann auf einem sauberen Küchentuch kopfüber trocken lassen.

2. Die Früchte waschen, entkernen oder entsteinen, klein schnibbeln und erst dann abwiegen. So kann man sicher sein, dass die Mengenangaben stimmen und somit später auch die Konsistenz!Wer seine Konfitüre sehr fein mag, kann die Früchte pürieren.

3. Am besten verwendet man einen großen und breiten Topf, damit nichts überkocht. Diesen nur zur Hälfte mit Früchten befüllen. Gewürze, Liköre oder Kräuter hinzufügen. Den (Gelier)zucker hinzufügen und alles sehr sorgfältig verrühren.

4. Alles bei großer Hitze unter Rühren sprudelnd aufkochen. Kocht das gesamte Fruchtpüree schön sprudelnd, beginnt erst die Kochzeit von 4 Minuten. Dabei ständig umrühren! Zitronensaft dazu geben. (Saft ½ Zitrone pro Kilo Früchte)

5. Bildet sich Schaum, dann diesen unbedingt mit einer Schöpfkelle abheben.
6. Gelierprobe: Einen Klecks Konfitüre auf einen kalten Teller geben. Ist dieser nach 1 Minute fest, ist die Gelierprobe bestanden, ansonsten noch 1-2 Minuten weiter kochen. 

7. Die Konfitüre sofort randvoll in heiß ausgespülte Gläser füllen, fest verschließen und umgedreht für 5 Minuten auf ein Küchentuch stellen. Dafür verwendet man am besten einen Trichter.

8. Abgekühlte Konfitüre beschriften (Datum und Inhalt) und am besten an einem kühlen und dunklen Ort aufbewahren.
Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Konfitüre und Marmelade? Laut EU ist "Marmelade" nur, was Zitrufrüchte enthält – z.B. Orangenmarmelade. Aufstriche aus allen anderen Früchten heißen offiziell "Konfitüre". 

Zum Verfeinern eignen sich: Liköre, Gewürze (Vanille, Zimt) oder sogar Kräuter wie Basilikum, Zitronenmelisse oder Pfefferminze
süße Grüße, Eure Kessy

20 Juni 2015

Blütentraum und Hornveilchen Tutorial

Wenn man sich draußen umschaut, blüht und sprießt es überall. Wundervolle Blüten die zart duften und einfach gute Laune machen. Und da ich jetzt endlich wieder etwas mehr Zeit zur Verfügung habe, möchte ich mit Euch zusammen ganz viele verschiedene Tutorials machen. Heute fangen wir mit feinen Hornveilchen an, die z.B. auch hübsche Cupcakes schmücken können.

Das benötigt man:
2 unterschiedlich große runde Ausstecher (hier Rosenausstecher)
Universalveiner (Hibiskus)
Blade tool
balltool
Blütenpaste, Fondant
Pastenfarben: Pink, Golden Yellow, Lila
Caros Zuckerzauber Puderfarben: „ Magnolia“ „Usambaraveilchen“ „Lavendel“
Rainbow Dust Puderfarben: „Lemon Tart“ (hellgelb) „Sunset Yellow“ (orangegelb)
Royal icing
Klarer Alkohol, Pinsel
Die Blüten habe ich 1 Woche vor der Torte vorbereitet. Man benötig für ein schönes natürliches Aussehen 2 unterschiedlich große runde Ausstecher, ich habe Rosenausstecher verwendet. Pro Blüte werden 3 weiße Blättchen und 2 lilafarbene Blätter benötigt.
Ich fange mit den weißen Blättern an. Man rollt die Blütenpaste so dünn wie möglich aus, bis man fast durch schauen kann. Ausstechen und 2 kleine Blättchen in den leicht mit Speisestärke abgepuderten Veiner legen und zusammen pressen. Heraus nehmen, auf eine Schaumstoffmatte (oder Schwamm) legen und mit einem Balltool die Ränder ausdünnen und leicht kräuseln. Dafür das Balltool so auf den Rand legen, das eine Hälfte auf der Blüte die andere auf der Matte liegt, jetzt in kleinen Bewegungen nach außen streichen. Jetzt pro Blüte 1 großes weißes Blatt ausstechen und genau wie oben beschrieben bearbeiten. Zum Schluss mit dem großen Ausstecher 2 lila Blätter ausstechen und bearbeiten.
Die Blätter zu einer Blüte zusammen legen und auf etwas zusammengeknüllter Alufolie in Form trocknen lassen. Um die Blüte zusammen zu setzen benötigt man royal icing: 
Für eine Portion:
1 Eiweiß (M)
250 g Puderzucker
1 Prise Salz
2 EL klarer Zuckersirup
1-2 EL Zitronensaft
Das Eiweiß mit dem Salz sehr steif schlagen. Dann nach und nach den Puderzucker direkt in den Eischnee sieben. Dafür einfach durch ein Sieb streichen, das verhindert, dass sich im royal icing kleine Klümpchen befinden. Auf niedriger Stufe das Handrührgerät laufen lassen. Dann den Sirup und Zitronensaft langsam einlaufen lassen. Jetzt alles auf höchster Stufe aufschlagen, bis sich weiche Spitzen zeigen die stehen bleiben und sich leicht zur Seite neigen. Jetzt hat das icing die perfekte "stiff peak Konsistenz". Das royal icing in eine Spritzflasche mit kleiner runden Tülle oder einen Spritzbeutel mit entsprechender Tülle füllen. 
Ein ausführliches Tutorial findet ihr HIER. Etwas davon auf die unteren Blättchen streichen und die Blüte zusammen kleben. Komplett durch trocknen lassen. (Am besten über Nacht). Jetzt die Blüte colourieren. Besonders schöne und echt aussehende Ergebnisse erzielt man, indem man mit unterschiedlichen Lillatönen schattiert! Dafür in einem Deckelchen oder kleiner Mischpalette die trockenen Puder zusammen mischen und vorsichtig über die Blattränder streichen. Überflüssigen Puder von den Blättern abpusten. Die restliche Farbe mit einem Tropfen klaren Alkohol mischen und glatt rühren, dann mit dem Pinsel feine Linien unten auf den Blütenrand zeichnen. Trocknen lassen. 
Die Mitte wird zuerst mit dem helleren Gelb (Lemon Tart) abgepudert, später nur die Mitte mit dem dunkleren, etwas orangeneren „Sunset Yellow“, das gibt dem Ganzen optisch genau in der Mitte mehr Tiefe. Ich habe ganz zum Schluss noch etwas royal icing mit dem Sunset Yellow eingefärbt und mit Hilfe eines Zahnstochers kleinere Punkte auf die Mitte aufgetragen, dadurch kommt die an einigen Stellen höher und erzielt einen schönen 3 D Effekt.
Nachdem die Farbe getrocknet ist, die Blüten für ein paar Sekunden über Wasserdampf halten – Vorsicht Verbrennungsgefahr! So erzielt man schöne leuchtende Farben, die zudem durch den Dampf fixiert werden und auch Speisestärkereste verschwinden.
Den Fondant für die Torte mit WILTON Gelfarbe „PINK“ einfärben. Aursollen und auf die mit Ganache überzogene Torte legen, glatt streichen. Ich habe die Torte außen mit essbarer Spitze dekoriert. HIER findet ihr das passende Tutorial. Dafür habe ich eine Silikonform von „Cake Lace“ Claire Bowman verwendet. Zuckerkleber (klick HIER) auf der Tortenoberfläche fest kleben. Die Blüten mit Royal Icing auf dem oberen Tortenrand fest kleben.
Die Paste ist „Sugar Dress“ von Italian Cake Art. Nach dem Anrühren habe ich die Hälfte der Paste mit einem Hauch „Golden Yellow“ Pastenfarbe von WILTON eingefärbt. In die Form streichen und im Ofen trocken lassen. Dann mit einem Hauch Zuckerkleber aufd er Torte befestigen.
mit etwas Royal Icing die Blüten am oberen Tortenrand befestigen.
Ich wünsche Euch viel Spaß beim Backen & Dekorieren,
liebe Grüße, Eure Kessy

09 Juni 2015

Die Sendung mit der Maus - eine Urlaubstorte

Wer kennt sie nicht, die „Sendung mit der Maus“ - eine der erfolgreichsten Kindersendungen des deutschen Fernsehens. Die Hauptdarstellerin erlebt tolle Abenteuer mit ihren Freunden und erklärt kindgerecht den kleinen Zuschauern die Schönheiten der Welt. Als sich dann letzte Woche der WDR zum Dreh bei uns zu Hause ankündigte, wusste ich sofort, in welche Richtung unser gemeinsames Projekt gehen soll. Wir backen und dekorieren eine Sommer, Sonne, Urlaubssonne. Aber seht selbst und klickt HIER für den Film.
Am allermeisten hat sich dann aber doch unser Sohn gefreut, denn er hat bei dem Besuch eine kleine Plüschmaus bekommen und die begleitet ihn nun jeden Tag. Die Torte habe ich mit Wilton „royal blue“ marmorierten Fondant überzogen, das entspricht dem Meercharakter am besten. Dafür einfach etwas Farbe zum weißen Fondant geben, und nur locker durch kneten, bis noch Farbschlieren zu sehen sind.
Die Hälfte der abgeschnittenen Reste durchkneten und frei Hand in unregelmäßig breite Streifen „Wellen“ schneiden, mit etwas Zuckerkleber am unteren Rand befestigen. Die andere Hälfte mit mehr „royal blue“ einfärben und auch in Streifen schneiden. 
Im nächsten Schritt habe ich das cake board, also die Präsentationsplatte dekoriert. Den Fondant mit einem Hauch Lila Pastenfarbe nur leicht durch marmorieren, dann direkt auf dem cake board ausrollen (ca. 2 mm dick), mit einem smoother glätten, recht rasch arbeiten, denn wenn der Fondant trocknet, dann kann man kein schönes Muster mehr hinein prägen! Anschließend den überstehenden Rand abschneiden. Zuerst mit einer Holz prägematte dekorieren, dafür mit leichtem Druck diese dicht nebeneinander darauf pressen. Anschließend mit einem langen Lineal oder Holzstäbchen oder Messerrücken zuerst gleichmäßige Längsrillen hinein prägen, anschließend die Querverbindungen hinein drücken. Den Rand mit etwas Klebestift einstreichen und mit einem Satinband verzieren.
Für die Korallen, Seesterne und Muscheln habe ich eine WILTON mould verwendet. 
Jetzt kommen wir zur kleinen Maus:
Etwas Modellierfondant in den Farben: orange (peach), golden yellow, braun, und burgunder einfärben. Darauf achten, dass die Farbe später noch etwas nach dunkelt. Zuerst aus einer Kugel einen Kegel formen, mit Daumen und Zeigefinger den Hals etwas schmaler eindrücken und eine Nase heraus zupfen. Von unten zum Stabilisieren einen Zahnstocher (oder Spagetti) einführen. Mit einem blade tool den Mund einritzen.
Die Mitte des Mundes mit dem breiten Ende des Dresden tools öffnen, mit dem spitzen Ende die Mundwinkel nach oben ziehen. Aus Blütendraht habe ich die Barthaare geschnitten und diese mit Lebensmittelstiften schwarz gemalt. Alternativ kann man den Bart auch nur anmalen.
 Dann 2 Vertiefungen für die Augen eindrücken. Aus weißem Fondant 2 kleine Kreise ausstechen, in die Augen Vertiefungen einkleben (mit etwas Zuckerkleber). 2 schwarze Zuckerperlen in Größe 4 mm in die weißen Kreise einsetzen. Mit dem Daumen die Kugeln tiefer drücken (sonst entstehen „Glupschaugen“) Aus dem hellbraunem Fondant kleine Kreise ausstechen, halbieren und als Augenlider fest kleben.
Eine schwarze Zuckerperle auf die Nase kleben. Die Arme und Beine aus Nudelformen modellieren, 3 Finger schneiden, die Ansatzstelle abschneiden und fest kleben. Ohren befestigen und zum Trocknen eventuell abstützen. Für das Schwänzchen zuerst eine Vertiefung in den Po drücken, dann hält der Schwanz besser. Mit etwas Zuckerkleber einkleben.
Der Koffer ist ein rechteckiger Block, den modelliert man am besten zwischen Smoothern, so kann man gerade Kanten formen. Griffe und Schnallen anbringen. Das Floß besteht aus einzelnen runden Brettern, die über eine Holzprägematte gerollt werden, dann aneinander kleben. 
Das Entchen wurde mit golden yellow eingefärbt, aus einem Stück geformt und das Schwänzchen mit einer Schere eingeschnitten. 2 Flügelchen ankleben, 2 schwarze Perlen als Augen einsetzen und einen Schnabel anbringen. Die Beinchen sind 2 halbe Zahnstocher und werden erst eingeklebt, wenn alles gut durchgetrocknet ist.
Der Elefant ist aus einem Block, die Beinchen habe ich mit einem blade tool separiert. Man kann sich aussuchen, ob man den Rüssel aus dem Block heraus modelliert, oder ihn gesondert anklebt.
Ich gebe euch Bescheid, wenn die Sendung im Fernsehen läuft und wünsche bis dahinganz viel Spaß beim Modellieren. Süße Grüße, Eure Kessy